Alle Schüler:innen übernehmen im Klassenrat unterschiedliche Rollen, die essentiell für sein Gelingen sind: Sie leiten die Sitzung, protokollieren die Ergebnisse, achten auf die Zeit und die Einhaltung der Regeln und sind Mitglieder der Diskussion. Die Übernahme einer Rolle ist eine Herausforderung, aber auch eine große Lernchance für die Schüler:innen. Die Aussicht, stärker zum Gelingen des Klassenrats beitragen zu können, motiviert auch die gesamte Klasse zum Lernen, gerade an Grundschulen: „Wenn ich die Uhr lesen kann, könnte ich ja Zeitwächterin werden!“ oder „Wenn ich schreiben kann, …“
Die Rollenkarten unterstützen die Schüler:innen bei ihren Aufgaben mit Hinweisen und Anleitungen. Darüber hinaus ist es hilfreich, wenn sich die Lehrkraft zu Beginn der Rollenübernahme Zeit nimmt, um die einzelnen Aufgaben zu besprechen. Jedem Mitmach-Set liegt eine Rollenkarte für Ratsmitglieder bei, die als Kopiervorlage für die Diskussionsteilnehmer:innen genutzt werden kann. Somit ist jedes Klassenmitglied in den Klassenrat involviert.

Vorsitzende:r
“Ich führe durch die Tagesordnung und leite die Diskussion, damit wir zu Ergebnissen kommen.”

Regelwächter:in
“Ich passe auf, dass sich jede:r an unsere Regeln hält, damit unser Klassenrat funktioniert.”

Protokollant:in
“Ich schreibe unsere Anliegen und Beschlüsse auf, damit wir uns später daran erinnern.”

Zeitwächter:in
“Ich achte auf die Zeit, damit wir alle Anliegen besprechen können.”

Ratsmitglieder
“Wir bringen unsere Anliegen in den Klassenrat ein und äußern unsere Meinung, damit wir im Klassenrat Lösungen für unsere Anliegen finden.”
Rolle und Aufgaben der Lehrkraft im Klassenrat

Für Sie als Lehrer:in bedeutet der Klassenrat eine Veränderung Ihrer alltäglichen Rolle: Sie bringen den Schüler:innen nicht bei, was sie im Klassenrat lernen, sondern stehen ihnen bei der Gestaltung dieses Lern- und Erfahrungsraums zur Seite. Das läuft nicht immer rund und es werden Fehler passieren, aber genau dies ist ein wichtiger Teil des Lernprozesses: Die Schüler:innen lernen dadurch, selbst Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen.